2: Chiemsee – Salzburg

So. Tag 2 vorbei. Ein wunderheftiges Einrollen mit einer rasenden Miri die Hügel rauf. Ganz lieb hat sie an den Kreisverkehren ihre Kreise gedreht, bis ich dann endlich da war.
Von Höslwang über Seeon, Altenmarkt rauf nach Lindach. Und zum Waginger See. Dort lange am See gesessen und einen zweiten traurigen Verabschiedungsprozess eingeleitet.
Moritz kam um 15.50 in Freilassing mit dem Zug an. Ein erstes, verhaltenes Begrüßen – mit Maske und Corona am Bahnhof wissen wir nicht genau, wie nah man sich zeigen darf und das bei einem ersten Treffen? – Ich halte Moritz die Hand hin und lächle.

Wo gehen wir über die Grenze? Astrid hatte noch erzählt, dass in Bayerisch Gmain heftige Grenzkontrollen sind.
Moritz und mein Plan weiterhin: wir probieren es.
Etwa 3km vom Bahnhof Freilassing – etwas an der Salzach entlang (die Salzach ist die gedachte Grenzlinie) finden wir den Siezenheimer Steig auf der Karte – eine Fussgängerbrücke über den Fluss.
Okay, dorthin will Miri noch mit, bevor sie dann mit dem Zug nach Hause fährt. Wie wird es dort aussehen?
Wir sehen die Brücke von weitem, sieht ganz unscheinbar aus – doch auf der österreichischen Seite steht direkt am Ende ein Häuschen mit einem engen durchgang. Wir lugen rüber – sitzt da jemand drin?
Haben die da jetzt ein Häuschen wg. Covid hingebaut?
Wir schieben die Räder, kommen näher, die Angst steigt… bis ich die Spirituosen im Fenster sehe. Das Häuschen ist eine Bar. Und so sind wir in Österreich.
Miri dabei. Und zunächst stehen wir alle 3 vollkommen überfordert am Ufer der Salzach. Was jetzt? Keiner hatte geglaubt, dass es so leicht wird.
Ich hatte zunächst nur bis hier geplant. Moritz und ich wussten noch nichtmal wohin weiter.
Zum Klaus, einer vom Warmshowers Netzwerk?
Miri? Der Zwiespalt zwischen Arbeitshörigkeit und Abenteuer kämpft in ihr.
Ergebnis: wir fahren noch alle 3 zusammen zum Klaus im Süden Salzburgs.

Auf dem Weg spüre ich, wie ich hinter jeder Ecke noch einen österreichischen Beamten vermute, der uns jetzt festnimmt. Eine leichte Angst wuselt durch meinen Bauch.
Klaus ist so ein netter Kerl. Er hat letztes Jahr seine Arbeit gekündigt und wollte Richtung Nordkap fahren. Tja. So stand er Ende März in Würzburg und hat nirgends mehr übernachten können. Im allerersten Lockdown. So ist er jetzt heilfroh über Gäste und hat uns mit Geschichten und Spaghetti al aglio e olio beglückt. Es lebe der Glauben an das Gute in den Menschen. Bis bald!
PS: morgen gibt es eventuell eine weitere Schmuggelaktion: Miri samt Fahrrad und ich komme nochmal südlich an die Grenze… haha. Was für ein Flow 🙂
Für die Statistik:
Tag1: 96km und 3 Platten.
Tag2: 76km und kein Platten 🙂

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