Etappe 5: Pöls – Graz

Tag 5:
Ja, alles ok. Angekommen in Graz. Es gab Minestrone mit Parmesan bei Aranka und Anna und babafritz (Kater) ukd den Kindern Arik und Malika hier in Graz. Mein Schädel brennt, hab nen fetten Sonnenbrand.
Haben heute Wiesel, Frösche, Bussarde und 83 Flussbiegungen gesehen. Und 3 Rennradler aus Graz. Und einen Fahrradhändler, der einen Schlauch nicht von Bremsbelägen unterscheiden konnte. Und dann hat es mir vorne den rechten Lowrider abgerissen. Der hält jetzt gerade mit Kabelbindern.
Haben gerade 2 std. Über die besten Slowenien-Corona-Kroatien Taktiken diskutiert:
Ergebnis:
Morgen ist Pausetag.
Radgeschäft. Schlossbergrun und indisch essen. Dann geht es Richtung Grenze Slowenien. Aber nur so 50km oder so.
Gesamtkilometer: 576km
Gesamthöhenmeter: 4.560m

Ich fühle mich… zerrissen und erschlagen – ich bin traurig über all die Möglichkeiten am Weg, die ich rechts oder links liegen lasse. Mit dem Fahrrad ist es mir immer noch zu schnell.
Menschen, die ich kennenlerne und am nächsten morgen wieder weiterziehe. „Radreisen ist intensives Leben“, ja, das auf jeden Fall. Und Miri hat gesagt: „ich habe eine grosse Erlebniskapazität.“ Hab ich die? Ich glaube ja, nur jetzt verwirrt mich die Geschwindigkeit mit dem Rad. Ich bin daran gewöhnt auf einen, zwei oder drei Berge am Tag zu steigen. Nicht aber an 30 vorbeizufahren.
Wieviel neue Menschen waren es gestern allein?
Verabschieden von Georg und Christi mit Hund Vox und Emma. Sabrina in Knittelfeld mit uralter Kirche und Schwiegermama. Sie haben uns eine riesige Bortzeitjausen mit einer leckeren Mehlspeise bereitet. Dazu ein halber Liter selbstgemachter Apfelsaft. Wow. Ich kann dieses Gefühl nicht ganz beschreiben. Ich glaube, ich lerne gerade anzunehmen. Ich habe sooo viel in den letzten Tagen geschenkt bekommen, dass ich kaum weiss, wie ich damit umgehen soll. Der eine Teil in mir will mich bremsen und will mir Unhöflichkeit einreden. Der andere Teil nimmt gerne.
Und da gibt es diesen Teil, der die Fülle in der Welt sieht und fühlt, wenn ich auf meinem Weg bin, dann ebnet sich alles.
Und dennoch frage ich: Warum? Warum heute nach Slowenien an die Grenze? In jedem einzelnen Moment stehen mir unendlich viele Möglichkeiten offen. Deswegen wähle ich einen Weg. Denn sonst wäre in mir nur noch Chaos.

2 Kommentare zu „Etappe 5: Pöls – Graz

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