Von Mitterlabill über Slowenien nach Podturen in Kroatien – 112km
04. April, morgens: Moritz hat seine Thermarest ausgepackt. Die ist laut. Alter Schwede. Dafür fliesst der Bach so schön vor sich hin. Was heisst hier Bach? Die Mur ist 30m breit.
Ein wunderschöner Zeltplatz, den wir gestern gefunden haben. Dafür sind wir sogar nochmal 4km zum Supermarkt und die auch wieder zurück, um solch einen schönen Platz zum Schlafen zu haben.
So einfach war das mit den Grenzen: Von Bad Radkersburg auf der Brücke nach Slowenien wurden wir einfach durchgewunken. Dann 30km von verschlafenem Dorf zum nächsten verschlafenen Dorf mit steter Brise, die sich zu kräftigem Gegenwind entwickelt. Stellenweise rollen wir mit 16km/h gegen den Wind.
Bei einem kosovanischen Kebap lernen wir die wichtigsten Sachen wie:
Dobr dan, zdrava (Hallo) und Hvala für Danke.
Dann ein Eis und ab zur nächsten Grenze.
„Es wird spannend“ rufe ich zu Moritz nach hinten.
Maske auf, Pässe raus.
„Wo wollen sie hin?“Nur Transit nach Serbien.
„Das sind 400km“
„Ne, nur 250“, entgegne ich.
Ganz brav und lieb erklärt mir der Grenzbeamte mit einem makellosen Deutsch:
„Sehen sie – sie haben für den Transit nur 12 Stunden. Zeit. Schaffen sie das?“
Da wird mir klar, dass der Beamte unseren zeitlichen Eintritt wohl stempeln wird. Da wir die 12 Stunden. Sicher nicht schaffen werden fragen wir nach einer anderen Lösung:
PCR test.
„Ja, wir haben Selbsttests dabei.“
Welche das denn sein würden? – wir zeigen sie vor.
Der Beamte telefoniert ein paar mal und erklärt uns schliesslich, dass wir an der serbischen Grenze sicher nicht ohne PCR weiterkommen. Hier kann er uns aber durchlassen. Wir seien die ersten mit Selbsttest.
Also machen wir die Tests und stellen fest, dass wir das Ergebnis am Ende so aufheben könnten und an der serbischen Grenze versuchen können, das erneut vorzuzeigen.
Das Ende vom Lied: wir sind in Kroatien!
O-Ton von Moritz nach dem ersten Einkauf: „… und weisst du, was das beste ist? Die haben hier eine eigene Währung!“
Oh gott… mit welch gnadenloser Naivität wir unterwegs sind. Das finde ich schön. Sehr schön 🙂


Hi, Marian,
Deine Schilderungen klingen so herrlich nach Freiheit und Abenteuer.
Schreib nur recht viel, wenn Du nicht zu müde bist.
Weiterhin gutes Durchkommen und gute Schlafplätze und frohe Ostern.
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