Tag 24: Pausetag in Pirdop
Ich sitze lange im Bett am Handy und überlege, ob ich in den Dauerregen will.
Zum ersten Mal nutze ich den Regenradar. Dort sehe ich, wie eine gigantische Kalt- und Wolkenfront über Zentralbulgarien hängt. Morgen sollen nur noch Restwolken da sein.
Damit ist es entschieden:
Ich bleibe eine weitere Nacht im Hotel.
Tagsüber sitze ich viel am Handy, vor dem Bildschirm und schaue mir den Anfang von Felix Starcks „Pedal the world“ an. Den Film will ich aber mit Miri zusammen anschauen.
Stattdessen schaue ich mir „The Racer“ an, eine Fiktiverzählung während der Tour de France 1998. Ich erlebe in einer wahnsinnigen Intensität die gnadenlosen Grausamkeiten des professionellen Radsports und merke in mir selbst den tiefen Wunsch danach, in irgendetwas – am besten im Sport – einmal der Beste zu sein.
Seit langem rühme ich mich damit, ein Allrounder zu sein, sehr, sehr viele Dinge zu können. Mich allerdings zu spezialisieren und auf eine Sache zu konzentrieren, habe ich sehr selten gemacht. In den Wochen vor dem Start meiner „Tour“ habe ich mich stark aufs Laufen konzentriert und endlich meine ersten „Sub40“ auf 10km gelaufen. Ein grosser Teil in mir sehnt sich nach danach, das noch viel, viel intensiver zu trainieren. Und vor allem auch ein richtiges Teamgefüge zu erleben. Ich merke, wie sehr ich mich auf den Transalpine Run im September mit Miri freue. Und merke auch, dass ich so eine grosse Radreise auch gerne als Teamerfahrung machen möchte.
Ich ende den Tag und stelle das Handy erst einmal wieder auf Flugmodus